Philosophie Lexikon der Argumente

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Konzeptualismus, Philosophie: die These, dass Begriffe Konstruktionen des menschlichen Geistes sind und ihrerseits keine reale Existenz haben. Damit wird auch Universalien die Existenz abgesprochen. Sie existieren höchstens als Einteilungen, nicht aber als Ideen. Siehe auch Nominalismus, Begriffsrealismus, Platonismus, Universalien, Ideen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

E. Tugendhat über Konzeptualismus – Lexikon der Argumente

I 72f
Veritatives Sein/Tugendhat: "es ist der Fall, dass p" (Vgl. >Tatsachen/Tugendhat
). - VsGegenstandstheorie.
Gegenstandstheorie/Tugendhat: Sachverhalte werden als Gegenstände aufgefasst.
VsKonzeptualismus (Begriffe für Gegenstände) - immateriell - aber auch VsVorstellung.
Tugendhat: Stattdessen: Sprache als Grundverfassung (ja/nein-Struktur). TugendhatVsMittelalterliche Theorien: verum als "transzendentalen" Bestimmung des ens neben unum und aliquid. - Hätte Aristoteles sich auf das veritative Sein bezogen, so hätte er eine Semantik der Behauptung ausbilden können.
>Aristoteles, >Sein.
I 91
VsHeidegger: Ese geht um das Sein von Tatsachen statt "alles Sein ist Sein von Seiendem".
I 184f
Def Konzeptualismus/Tugendhat: die Theorie, dass Prädikat = Begriff (conceptus). Das Prädikat steht für etwas, denn sonst hätte die Verwendung des Prädikats keine objektive Grundlage.
>Prädikate, >Referenz.
I 185
Nominalismus: bestreitet, dass wir tatsächlich immer etwas vorstellen, wenn wir ein Prädikat sinnvoll verwenden. Wie können den Satz von dem roten Schloss auch verstehen, ohne eine konkrete Vorstellung zu haben.
>Nominalismus, >Universalien.
KonzeptualismusVsNominalismus: Missverständnis: Die Vorstellung muss nicht sinnlich sein.
NominalismusVsKonzeptualismus: Es gibt keine "allgemeine Vorstellung" oder Vorstellung von etwas Allgemeinem. - Diese Charakterisierung gibt es erst seit Wittgensteins Philosophischen Untersuchungen.
>Allgemeinheit, >Ludwig Wittgenstein.
I 189
VsKonzeptualismus: Gegenstände sind entbehrlich.
>Konzeptualismus/Quine.
Nominalismus:
1. Sprachliches Zeichen gehört in das intersubjektive Sichverständigen.
Frage: Ist dann intrasubjektives Verstehen überflüssig?
2. Das Zeichen ergibt positive Erklärung für intersubjektive Bedeutung.
I 204
Konzeptualismus/Tugendhat: Der Konzeptualismus muss nichtsinnliche Vorstellungen postulieren, weil keine sinnliche Vorstellung "allen Farbtönen" entspricht.
>Vorstellung, >Farben.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Tu I
E. Tugendhat
Vorlesungen zur Einführung in die Sprachanalytische Philosophie Frankfurt 1976

Tu II
E. Tugendhat
Philosophische Aufsätze Frankfurt 1992

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